Tipps für eine erfolgreiche Führerscheinprüfung
Den Schein schaffen!
Tipps für eine erfolgreiche Fahrprüfung.
Was verlangt der Prüfer in der Führerscheinprüfung? Wie läuft die praktische Prüfung genau ab? Was sind die möglichen Gründe für ein Nichtbestehen? Im nachfolgenden Interview sagt Ihnen ein Prüfer von TÜV SÜD, worauf es bei der Fahrprüfung ankommt und wie Sie sich optimal vorbereiten.
Das Interview
1. Frage: |
Prüfer: Den Tag der Prüfung sollte man entspannt beginnen. Gehen Sie am Abend vor der Prüfung frühzeitig ins Bett. Legen Sie bereits am Vortag alle Unterlagen zurecht, die Sie zur Prüfung brauchen. Pass oder Personalausweis nicht vergessen! Vor allem aber sollten Sie dafür sorgen, dass Sie pünktlich und ungestresst zur Prüfung erscheinen. Von welchem Punkt Sie auch starten, der Weg und die Fahrtzeit zum Prüfungsort sollten Ihnen bekannt sein. Kommen Sie lieber 30 Minuten zu früh, als eine Minute zu spät. |
2. Frage: |
Prüfer: Ihr Fahrlehrer stellt Sie vor. Der Prüfer begrüßt Sie ganz normal. Stellen Sie Ihre Sitzposition, das Lenkrad sowie die Außen- und Rückspiegel ein, wie Sie es in der Fahrschule gelernt haben und schnallen Sie sich an. Vor Beginn der Fahrt sichtet der Prüfer die Prüfungsunterlagen. Dann wird der Prüfer Ihnen den Ablauf der Prüfung erläutern: Er wird Ihnen sagen, wie die Fahrtrichtung angesagt wird, auf welche Fahrtanweisungen Sie sich einstellen müssen und Ihnen ggf. auch Information zur Witterung geben. Dann geht die Prüfungsfahrt los. Sie können sich darauf einstellen, dass Sie das zeigen müssen, was Sie auch in der Fahrschule gelernt und geübt haben. Stellen Sie sich die Prüfung einfach wie eine normale Fahrstunde vor – mit dem Unterschied, dass eine zusätzliche Person im Fahrzeug sitzt, die Ihnen zusieht und Ihnen die Richtung und die Fahraufgaben vorgibt. |
3. Frage: |
Prüfer: Selbstverständlich können Sie den Prüfer jederzeit um die Wiederholung seiner Anweisung bitten. |
4. Frage: Was kann man im Vorfeld tun, damit bei der praktischen Prüfung nichts schief läuft? |
Prüfer: Mit etwas Planung lassen sich die typischen, oft hausgemachten Probleme leicht vermeiden. Schon während den Fahrstunden in der Fahrschule kann man wichtige Fragen rund um die Prüfung mit dem Fahrlehrer besprechen. Und am besten simuliert man Prüfungsbedingungen in den letzten Fahrten der praktischen Ausbildung und bespricht diese gemeinsam mit dem Fahrlehrer. Man kann deutlich entspannter in die Prüfung gehen, wenn man selbst und auch der Fahrlehrer davon überzeugt ist, dass man den Anforderungen der Prüfung gewachsen ist. |
5. Frage: Bei der Fahrprüfung wird der Prüfer ja oft am meisten gefürchtet...? |
Prüfer: Da kann ich Sie beruhigen, wir Prüfer von TÜV SÜD sind keine "Unmenschen". Wir haben vollstes Verständnis dafür, dass der Fahrschüler aufgeregt ist, und wir berücksichtigen auch, dass er noch nicht die Fahrpraxis eines langjährigen Fahrers mitbringen kann. Der Prüfer versucht den Bewerber zum Erfolg zu führen und nicht seine gemachten Fehler zu zählen. Darum braucht man sich auch nicht gleich aus der Fassung bringen lassen, wenn etwas nicht perfekt läuft. Wer versehentlich in eine unerwünschte Fahrtrichtung fährt, aber dabei nicht gegen die Straßenverkehrsordnung verstößt, wird allein deshalb nicht durchfallen. Niemand erwartet von dem Fahrerlaubnisbewerber, dass er bei der praktischen Prüfung völlig fehlerfrei fährt. Im Übrigen kann ich aus langjähriger Erfahrung bestätigen, dass die Angst vor dem Prüfer während der Prüfungsfahrt mit jeder Minute mehr schwindet. |
6. Frage: Worauf achten die Prüfer während der Prüfungsfahrt besonders? |
Prüfer: Zuerst einmal achten wir auf die fahrtechnische Vorbereitung. Dazu gehören grundsätzlich das Einstellen der Spiegel, die Lenkrad- und Sitzeinstellung, der Blick in die Spiegel vor dem Losfahren. Während der Fahrt dann beispielsweise das rechtzeitige Schalten, das Einhalten der richtigen Fahrgeschwindigkeit, eine vorausschauende und energiesparende Fahrweise sowie das Abstandhaltenzum vorausfahrenden Fahrzeug. Nicht zu vergessen, das Einfahren in den Kreisverkehr, das Verhalten an Kreuzungen, an Vorfahrtstraßen und Bahnübergängen. Natürlich auch das Überholen und Vorbeifahren und der richtige Fahrstreifenwechsel. Im Blickpunkt ist auch das Verhalten gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern wie Fußgängern oder Fahrradfahrern. Und das Beachten der Verkehrszeichen, aber das versteht sich von selbst und zuletzt der fahrtechnische Abschluss der Fahrt. |
7. Frage: Wann kann die Prüfungsfahrt mit dem Ergebnis ‚Nicht bestanden.’ enden? |
Prüfer: Beispielsweise bei grober Missachtung der Vorfahrt und der Vorrangregelung. Bei Nichtbeachten einer roten Ampel. Genauso das Nichtbeachten der Vorschriftzeichen, wie dem Stoppschild oder dem Überholverbot. Falsch verhält sich, wer mit mehr als Schrittgeschwindigkeit an Schul- und Linienbussen vorbeifährt, die mit Warnblinklicht an Haltestellen halten. Beträgt die Geschwindigkeit mehr als 20 km/h, besteht er die Prüfung nicht. Den Führerschein riskiert ebenso jemand mit mangelhafter Verkehrsbeobachtung. Zum Beispiel, falsche oder fehlende Reaktionen bei Kindern, Hilfsbedürftigen und älteren Menschen. |
8. Frage: Gibt es noch etwas, auf das man achten sollte? |
Prüfer: Bei der Sicherheitskontrolle zu Beginn der Prüfung stellt der Prüfer noch eine technische Frage zum Fahrzeug. Diese kann lauten: Schalten Sie einmal die Nebelschlussleuchte an? Oder: Überprüfen Sie einmal die Profiltiefe des Reifens. Aber das lernt man ja alles in der Fahrschule! Richtiges Einparken wird ebenfalls verlangt. Kein Fahrschüler besteht die praktische Fahrprüfung, ohne eingeparkt zu haben. Das sollte man also während der Fahrstunden ausreichend geübt haben. |
9. Frage: Wie steht es mit dem Motorradführerschein? Ist die Prüfung eigentlich schwerer geworden? |
Prüfer: Nun ja, die Zeiten sind vorbei, als es zum Bestehen der Motorradprüfung schon ausreichte, wenn man hinter dem Fahrschulfahrzeug zum Übungsplatz fuhr und dort ein paar Achten drehte. Eine Motorrad-Fahrprüfung der Klasse A dauert heutzutage sechzig Minuten. |
10. Frage: Man hört ja immer wieder Schreckensgeschichten von Fahrprüfungen... |
Prüfer: Horrorgeschichten von Leuten, die schon einmal durchgefallen sind sollte man keinen Glauben schenken. Nur wenige werden zugeben, dass ihnen ein grober Fehler unterlaufen ist. Ich kann es nur noch einmal betonen, wir Prüfer vom TÜV SÜD wissen, dass ein Fahrschüler nicht perfekt oder wie ein „alter Hase“ fahren kann. Völlig fehlerfreie Prüfungsfahrten sind im Übrigen sehr selten. Wichtig ist, dass man das Fahrzeug unter Kontrolle hat, sich an die Verkehrsregeln hält, rücksichtsvoll und vorausschauend fährt. So schwer, wie die Fahrprüfung oft geschildert wird, kann sie ja nicht sein. Sonst gäbe es gar nicht so viele Menschen mit Führerschein. Eines möchte ich noch erwähnen: Es ist ja ein offenes Geheimnis, dass manchmal Fahrerlaubnisbewerber zu Beruhigungsmitteln greifen, weil sie glauben, damit ihre Nervosität in den Griff zu bekommen. Davon muss ich ganz entschieden abraten. Solche Mittel lindern nicht die Prüfungsangst, sondern schränken die Konzentration und das Reaktionsvermögen stark ein. Fahrfehler sind somit vorprogrammiert. Wie anfänglich schon gesagt, besser ist es, gut vorbereitet zu sein, um so mit sicherem Gefühl in die Prüfung zu gehen. Dann gibt es wirklich keinen Grund, weshalb es mit der Fahrprüfung nicht klappen sollte. |
11. Frage: Wie sieht es mit dem neuen EU-Führerschein im Scheckkartenformat aus? Bekomme ich ihn bei bestandener Prüfung vom Prüfer ausgehändigt? |
Prüfer: Ja, der EU-Kartenführerschein hat den rosa Führerschein abgelöst. Man erhält ihn bei bestandener Prüfung direkt von uns Prüfern, vorausgesetzt natürlich, man hat am Tag der Prüfung das vorgeschriebene Mindestalter erreicht und der Führerschein liegt auch beim TÜV vor. Wir tragen dann nur noch das Prüfungsdatum auf dem Kartenführerschein ein und der Bewerber kann losfahren. |
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